1901 - 1969
Franz Reinthaler wurde am 17. November 1901 in Offenhausen (Oberösterreich) als das zweite von sechs Kindern geboren. Seine Eltern waren Matthias Reinthaler, Maurer und Kleinbauer, und Amalia Reinthaler, geb. Jungbauer.
Sein Bruder Hans Reinthaler (1900–1964) war Mundartdichter und Schriftsteller. Bis zum 10. Lebensjahr wohnte Franz Reinthaler im Elternhaus und besuchte die Volksschule in Offenhausen, danach gemeinsam mit seinem Bruder Hans das Gymnasium der Franziskaner in Hall in Tirol, das er am 8. Juli 1922 mit Matura abschloss.
1922–1926 | Eintritt in den Orden der Franziskaner und Studien der Theologie in Salzburg und Schwaz in Tirol |
29. Juni 1925 | Priesterweihe in Brixen |
Ab 1927 | Aushilfspriester |
1928/29 | Kunstgewerbeschule in Wien Zeichnen u. plastisches Naturstudium bei Viktor Schufinsky (1876–1947) Ornamentale Schrift und Heraldik bei Rudolf Larisch (1856–1934) |
1929 | Zeichenprofessor am Gymnasium der Franziskaner in Hall in Tirol |
Ab 1929 |
Versetzung an das Franziskanerkloster „St. Gabriel“ in München |
1929–1936 | Besuch der Mal- und Zeichenschule „Die Form“ (Leitung: Hein König), Abendkurse an der Akademie der Bildenden Künste München, Arbeiten für den Verlag „Ars sacra“ |
September 1936 | Austritt aus dem Franziskanerorden, Weltpriester der Diözese Gurk Hilfspriester in St. Peter im Holz mit Dienstzuweisung in Ebental, Kärnten |
1937/38 | Kaplan in Heiligenblut |
1939 | Provisor in Sagritz, Kärnten, dann Administrator von St. Salvator bei Friesach |
Juli 1939–März 1940 | Urlaub für künstlerische Arbeiten, darunter für den Petersdom in Rom |
Ab April 1940 bis zu seinem Tode | Pfarradministrator in Kamering und Stockenboi, Kärnten |
24. Jänner 1969 | Gestorben in Klagenfurt, begraben in Offenhausen |
Kontakte zu Maria Spötl (1898–1953), Maria Innocentia Hummel (1909–1946) und vermutlich auch zu Matthäus Schiestl (1869–1939).
Unter dem Ordensnamen Balduin Reinthaler erschienen beim Verlag „Ars sacra“ Joseph Mueller in München viele Serien von Andachtsbildchen und Illustrationen zu Büchern wie:
Verschiedene Bilder in mehreren Publikationen des Verlages Verlag „Ars sacra“, u.a. P. H. Amstad: Um die Seele des Kindes.
Weitere Werke:
Zahlreiche Ölbilder (auf Holz und Karton) mit den Themen Hl. Maria, Maria mit Kind, Jesuskind, Jesus, Heilige, Rosenkranz, Kreuzigung; Kinder.
Einige Reliefs und Freskomalereien in Kirchen und Häusern, u.a. im Eingangsbereich zur Kirche von Tragail.
Fast alle Bilder befinden sich in Privatbesitz an den Wirkungsstätten des Malers in Kärnten und bei Verwandten des Künstlers.
2012 konnten über 250 Originale, die größtenteils als Druckvorlage zu den zuvor genannten Ausgaben des Verlages „Ars sacra“ dienten, bei einem Restaurator sichergestellt werden.
Ausstellungen:
Von einer Ausstellung zu Lebzeiten des Künstlers ist nichts bekannt.
Die erste größere Ausstellung mit Bildern aus allen Schaffensperioden fand 2012 in der Margret-Bilger-Galerie des Stiftes Schlierbach statt.
Von Dezember 2015 bis Februar 2016 präsentierte das Schlossmuseum Linz im Rahmen der Traditionellen Krippenausstellung die Sonderausstellung „Christkind. Krippenbilder von Franz Reinthaler“.
Ausstellung „Franz Reinthaler - Werkschau“ im Stift St. Georgen am Längsee, Kärnten im November 2017
Literatur über Franz Reinthaler:
Mit dem Pfarrer Franz Reinthaler beschäftigt sich Josef Winkler in vielen seiner Romane, unter anderem in:
... und in seiner Rede „Die Realität so sagen, als ob sie trotzdem nicht wär“ anlässlich der Verleihung des Georg-Büchner-Preises am 1. November 2008 in Darmstadt.
Dem Maler und Pfarrer Franz Reinthaler widmet auch Alois Brandstetter einige Seiten in seinem Roman „Kummer ade!“ (Salzburg: Residenz Verlag, 2013).